Donnerstag, 26. Dezember 2013

Familien-Bande



„Bandenkrieg in der Domstadt“ titelte die Boulevard-Presse. Ich fand das ziemlich übertrieben: Erstens werden aus Gruppen von jeweils drei bis vier Leuten noch keine Banden und zweitens ist eine Schlägerei eine schlimme Sache, aber hält dem Vergleich mit einem Krieg dann glücklicherweise doch nicht stand. Der Reporter mit dem Kürzel „tm“, der den Artikel geschrieben hatte, neigte sowieso zu einer maßlosen Übertreibung. Im letzten Monat hatte er aus einem Ladendiebstahl Szenarien des organisierten Verbrechens abgeleitet, die, wenn sie Wahrheit wären, einem den Schlaf hätten rauben können.

Zufällig weiß ich ein wenig mehr über diesen „Bandenkrieg“, denn ich wohne in der Straße, die die beiden Familien Uhrvogel und Kainel schon häufiger zum Ort ihrer Auseinandersetzungen gemacht haben. Beide Familien gehörten schon seit Jahrzehnten zum kriminellen Milieu der Stadt und schon mein Großvater konnte Geschichten aus seiner Jugend erzählen, bei denen ein Uhrvogel oder ein Kainel ein krummes Ding gedreht hatte.

Ich muss so zehn, elf Jahre alt gewesen sein, als mein Großvater bei einem Familienfest – ich glaube es war der Geburtstag meiner Mutter – anfing, von Johannes Uhrvogel, dem jetzigen Patriarchen der Uhrvogel-Dynastie, zu erzählen.
Mein Großvater begann: „ Johannes Uhrvogel machte eine Lehre zum Schuster und saß in der Werkstatt, als ich auf einem Botengang, den ich für meinen Vater erledigen sollte, bei ihm vorbeikam. ‚Hey, Frettchen‘, rief er mir zu – er hatte für meinem Namen „Fred“ diese Ableitung gefunden, die allerdings nur er lustig fand … ‚Hey, Frettchen, wohin auf den krummen Beinen?‘ Ich kannte Johannes schon immer, das heißt meine ganzen 14 Jahre lang, und wir haben so manches Fußballspiel auf der Straße ausgetragen, und ich muss sagen, er war ein zäher Gegner. ‚Muss für meinen Vater den Brief zur Post bringen‘, antwortete ich ihm auf seine frotzelnde Frage. ...

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