Die Nachbarin, Frau Jessica Rauch, war Übersetzerin und
arbeitete in einem kleinen Arbeitszimmer oben in ihrem Haus im ersten Stock.
Meist übernahm sie Jobs von Verlagen und übersetzte Kurzgeschichten und Romane
aus dem Englischen ins Deutsche. Manchmal nahm sie aber auch Aufträge von
Privatpersonen entgegen. Sie hatte dafür eigens eine Homepage eingerichtet,
über die sie ein paar zusätzliche Arbeiten akquirierte. Wirklich reich werden
konnte man damit nicht, aber es genügte, um sich einen gewissen Lebensstandard
zu ermöglichen und auch für das Alter vorzusorgen. Die finanziellen
Verhältnisse von Jessica Rauch legten es nicht nahe, dass es sich um eine
Entführung mit dem Ziel einer Lösegeldforderung handelte, wobei man dieses
Motiv natürlich nicht kategorisch ausschließen durfte. Das wusste selbstverständlich
auch Hauptkommissar Frank Flick ...
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